Ühlepooz mit „h“

Kenner der „Szene“ bemerkten natürlich mit der dem Kölner eigenen Pfiffigkeit schon längstens, dass die Roten Funken ihr Hauptquartier „Ülepooz“ nennen und man sich immer wieder die Frage stellen kann, warum der Verein der Freunde und Förderer der Ühlepooz ’Fritz Everhan-Stiftung’ e. V. das besagte Wort mit „h“ schreibt.

Es ist einzuräumen: Man weiß es nicht genau und der Autor dieses Beitrags als Mitinitiator im Anfangsgeschehen rund um die Gründung des Vereins vermag sich auch nur noch soweit zurückzuerinnern, dass ab irgendwann einmal bei uns die Ühlepooz mit „h“ geschrieben wurde.

Das hat sich dann sowohl in der Gründungsversammlung am 13.07.1966 wie auch später im Vereinsregister und dann nunmehr jahrzehntelang so fortgesetzt. Eigentlich nichts Besonderes, oder vielleicht ist das „h“ gerade das Besondere. Selbst Eberhard Hamacher hatte in seinem „Arbeids-Alärm“ am 17.09.1955, dem Aufruf zur Mitarbeit bei der Entschuttung der Ulrepforte die Parole ausgegeben, die Ühlepooz aufzubauen. Mit „h“.

Die Roten Funken vertieften hingegen den Begriff Ülepooz, so wie er da steht, immer mehr und mehr und irgendwann wollte man es nun doch einmal genau wissen. Wen sollte man fragen?

Oskar Hamacher kannte ihn, einen der es wissen müsste: Der damalige Oberkustos am Kölnischen Stadtmuseum, Dr. Max-Leo Schwering.

Dr. Schwering hat geschrieben, am 29.6.1973:

Der Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Hamacher !

Sehr verstehe ich Ihre Sorge um die Schreibweise des Namens „Ülepooz“. Und eigentlich habe ich bereits eine Entscheidung für „Ülepooz“ getroffen, wie Sie sehen. Die Roten Funken, wie Ihr Herr Vater – und ich schließe mich Ihnen an – richteten sich in der des Wortes nach dem weithin anerkannten und wissenschaftlich einwandfrei fundierten Werk „Neuer Kölnischer Sprachschatz“ von Prof. Adam Wrede, bzw. nach Fritz Hönig.

Doch glaube ich, dass „Ülepooz“ mit „h“ kein Beinbruch ist. Niemand wird Ihnen aus Ihrer Schreibweise einen Vorwurf machen können. Das Kölnische wird im allgemeinen sehr unterschiedlich geschrieben und über viele Formulierungen kann man in der Tat verschiedener Meinung sein. Für Sie wäre die Schreibung nach Wrede mit manchen Kosten verbunden, die wohl kaum in einem Verhältnis zum Zweck stehen würden. Ich rate Ihnen also, getrost bei „Ühlepooz“ zu bleiben. Die damit eingesparten Kosten kämen dann wieder dem Verein der Freunde und Förderer zugute, was mir wichtiger erscheint als die vielleicht korrekte Schreibweise des Wortes „Ülepooz“. 

Ich hoffe, Ihnen mit diesem Hinweis gedient zu haben und bleibe
mit freundlichen Grüßen

gez.: Dr. M.-L. Schwering
Oberkustos

Darf ich noch hinzufügen, dass „Ül“ nichts mit „Eule“ zu tun hat (wenngleich nach Wrede auch dieses Wort ohne „h“ geschrieben wird), sondern mit den mittelalterlichen Eul(n)er oder Auler, was „Töpfer“ meint.

 

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