Wer sind Wir?

Gestern:
24. September 2005: Die Roten Funken, das älteste Traditionskorps im Kölner Karneval mit großem stadtgeschichtlichen Hintergrund, feiern den 50. Jahrestag der „Besetzung“ ihrer „Ülepooz“, die am 24. September 1955 erfolgte.

Jede Stein en Kölle eß e Stöck vun deer
Jede Stein en Kölle zeug vun Ruhm un Ehr
Mag einer laache un meint dat wör gestrunz,
En jedem Stein vun Kölle lääv e Stöck vun uns.

Wenn die Steine der Ulrepforte doch nur reden könnten, möchte man angesichts dieses Refrains, den Ludwig Sebus 1955 im Jahr des Einzugs der Roten Funken in die Pforte gesungen hatte, fordern. Sie würden sicherlich manches Interessante aus der Geschichte Kölns, von ihren Menschen, von den Stadtsoldaten und auch von Roten Funken erzählen. Sie würde viel Erlebtes aus rund 800 Jahren, die sie, die Ulrepforte nun bereits besteht, berichten und uns vielleicht sagen, wen das Tor alles beherbergte. Denn wo sonst in Köln, sieht man einmal von den katholischen Kirchen ab, haben sich die alten Zeiten so lebendig erhalten wie bei den Roten Funken und ihrem Hauptquartier, das sie nunmehr vor einem halben Jahrhundert in „Beschlag“ nahmen. In der Stadt, wo es eine solch reiche Vergangenheit gibt und letztlich doch so wenig, was noch daran erinnert, gehören die Kölner Stadtsoldaten genauso wie die Ulrepforte zu den Kristallisationspunkten kollektiver Erinnerung und Identität.

Ein paar Daten und Fakten aus den jüngeren, dennoch weit mehr als ein

Jahrhundert zurückliegenden, Vergangenheit: Mit dem Bau der Ulrichkaserne   an der Ulrichgasse in den Jahren 1875 bis 1877 erhielt die Ulrepforte neue Nachbarn, nämlich die preußischen Soldaten des Füsilier- Regiments Nr. 40,   die täglich an der Befestigungsanlage voreiritten. Schon bald danach, ab 1861, wandelte sich das Bild der Ulrepforte nachhaltig durch den Abriss der Stadtmauer. Im Gegensatz zu vielen anderen Toren wurde die Ulrepforte glücklicherweise zum Denkmal erklärt und vor der frühen Vernichtung bewahrt.

Um die gleiche Zeit erwarb die Fabrikantenfamilie Guilleaume das Gebäude. Die Familie betrieb gleich vor der Stadtmauer eine große Seilerei und nutzte für einige Jahre die Ulrepforte als Lagerraum – es gingen nun also Arbeiter der Seilerei in der Pforte ein und aus. Bereits 1885/86 ließ die Familie Guilleaume die gesamte Anlage zu einer Gaststätte umbauen.

Auf der Caponnière errichtete man ein Restaurant im neugotischen Stil. Zudem erhielt der Mühlenturm einen romantischen Holzaufbau samt Aussichtsgalerie. Sonntagsausflügler und Spaziergänger, die auf den bepflanzten Festungsglacies flanierten, kehrten in die Gaststätte Ulrepforte ein und genossen den weiten Blick von der Aussichtsgalerie. Das Lokal war unter dem Namen „Zur guten Bierquelle“ bis nach dem 1. Weltkrieg bekannt. Architekt des damaligen Aufbaus war der Dombaumeister Vincenz Statz. Diese Funktion hatte er damals schon inne und er war bekannt für seine umfangreichen Nebentätigkeiten.

Im Jahr 1907 hat die Witwe des Kommerzienrats Franz Carl Guilleaume, Antoinette Guilleaume, geb. Gründgens (Tante von Gustaf Gründgens), die Ulrepforte per Schenkung an die Stadt Köln übertragen. Bemerkenswert ist, dass die Söhne von Antoinette Guilleaume namens Arnold, Theodor und Max, 1904 geadelt wurden, nicht aber die Mutter. Der Wert der Schenkung wurde seinerzeit mit ca. 160.000 Mark beziffert, das entspricht nach den Wertverhältnissen zu Beginn des 21. Jahrhunderts etwa € 820.000,00. Damit kommt ungewollt und unbewusst zum Ausdruck, dass Antoinette Guilleaume das angefangen hat, was unser Förderverein, der ursprünglich einmal Fritz Everhan-Stiftung heißen sollte, seit mehr als 50 Jahren fortführt, nämlich bürgerschaftliche Verantwortung für das Erbe der Stadt Köln übernehmen, also hier die Instandhaltung der Ulrepforte.

Um 1930

Die Idylle der Ulrepforte fand im 2. Weltkrieg ein vorläufiges Ende. Statt der Café-Gäste und Touristen kamen nun Kölner Bürger, die sich in den alten Gewölben vor den Bombenangriffen flüchteten. Die Ulrepforte diente als Luftschutzraum. Durch Kriegseinwirkungen wurde sie schwer beschädigt. Der Caponnièren-Aufbau des Jahres 1885/1886 wurde zerstört. Eine Nutzung des Gebäudes fand nach dem Krieg nicht mehr statt.

Hier das Ausmaß der Zerstörungen im Bild:

1948

Was hatten die Gemäuer der Ulrepforte also nicht alles erlebt. Sie war zu einem Denkmal, zu einem Erinnerungsort für rund 750 Jahre Kölner Stadtgeschichte geworden. All dies drohte in der Nachkriegszeit in Vergessenheit zu geraten. Zehn Jahre lag das sehr in Mitleidenschaft gezogene Gebäude brach, es wurde als Schuttablageplatz missbraucht, andere drangen auf der Suche nach Brennholz und anderem Mehr in das Innere ein, erste Verhandlungen mit potentiellen Nutzern scheiterten.

1955, vor der Entschuttung

Die Parallele:

Kriegsende 1945 mit erlebtem Totalverlust von Wohnung und Geschäftsräumen am Hansaring zu Köln, Tod der Ehefrau durch Krankheit, Notquartier im Wochenendhaus am Fühlinger See, Kriegsenderlebnis als Untermieter in einem Kaff an der Sieg und nach dem Krieg dann auch noch erhebliche Beeinträchtigungen des beruflichen Wiederaufstiegs durch die Zonengrenzen.

Es wäre nicht Eberhard Hamacher, wenn er, aktiver Funk seit 1925 und Vorstandsmitglied seit 1930, nach all‘ dem nicht die Ärmel hoch gekrämpelt hätte und, den damaligen Gegebenheiten folgend, seinen Tatendrang einsetzte. So kam es, dass er zum 29.09.1945, erstmalig nach dem Krieg, die Schar der Roten Funken zusammenrief, von der allerdings – kriegsbedingt – nur 59 erreicht werden konnten.

Heimatgefühl, Geborgenheit, Verbundenheit, Freundschaft und Wiederaufbauwille waren 1945 die Aspekte, die ihn, der keiner politischen Organisation angehört hatte, nach den vorausgegangenen und auch noch nicht beendeten schweren Zeiten Präsident und Kommandant der Roten Funken (mit dem Spitznahmen „Hardes vun Fluh“) werden ließen. Viele Helfer, die damals im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Bestes taten und auch seine Familie, unterstützten ihn bei seinen Bemühungen, auch für die Roten Funken eine neue Heimat zu finden. Eberhard Hamacher schaffte es: Wusste er doch aus dem letzten Jahrzehnt, welches in den Zweiten Weltkrieg mündete, dass die Roten Funken nie das richtige Domizil finden konnten und sich mehr von der Gaststättenebene mit Funkenecke bis zum Untermieter mit eigenem Casinoemblem bei anderen Gesellschaften nach oben zu arbeiten versuchten. Der Krieg machte diesem Streben einen Strich durch diese Rechnung.

Eberhard Hamacher
1888 – 1965
Präsident und Kommandant
(„Hardes vun Fluh“)
1945-1965

Die erste „Funkenburg“ entstand am Sachsenring 24, nahe bei der Ulrepforte. Eberhard Hamacher‘s Ideen und der positiven Mitwirkung des umtriebigen Gastronomen war es zu verdanken, dass die Roten Funken dort begeistert Einzug halten konnten. Das Haus war sehr repräsentativ; man bedenke, dass später das Festkomitee des Kölner Karnevals dort auch seine Büros unterhielt. Es gab für Eberhard Hamacher keine Pause. Er schaute schon bald nach vorne, um eine weitere Verbesserung der Heimatsituation für seine Roten Funken zu erreichen. Plötzlich war sie da, die Ulrepforte. Ihm war es gelungen, die Stadt Köln davon zu überzeugen, dass nur die Roten Funken der richtige Pächter für dieses im Krieg sehr mitgenommene Gebäude seien.

Sicher war es kein Leichtsinn und keine Überheblichkeit, sich an das aus dem 13./14. Jahrhundert stammende Gemäuer Ulrepforte heranzuwagen. Im Gegenteil, alles sollte gut überlegt sein, so wurde es auch gehandhabt. Man wollte bald mit der Entschuttung beginnen – mit eigenen Kräften und aus eigener Initiative heraus.

Als dann die Roten Funken mit Eberhard Hamacher an der Spitze gegenüber der Stadt Köln das Interesse an dem Objekt fundamentierten, ging alles recht schnell. Mit Hilfe des damaligen Bürgermeisters Theo Burauen konnten die Roten Funken die Ulrepforte 1955 von der Stadt Köln in Erbpacht nehmen. Dies mit der Maßgabe, dass der Erbpachtnehmer sowohl für den gesamten Außenbereich als auch für die Inneneinrichtung und Ausstattung zu sorgen hatte. Die Stadt gewährte dafür einen sehr niedrigen Erbpachtzins. Und wer, muss man fragen, war hierfür geeigneter als die Roten Funken, deren Vorläufer, die Kölner Stadtsoldaten, im 17. und 18. Jahrhundert an den Kölner Stadttoren Wache hielten – wenngleich sie wohl niemals an der Ulrepforte selbst standen? Sie sind, wie die Ulrepforte, eben auch Teil einer langen Stadtgeschichte. Als Nachfolger dieser Stadtsoldaten schon aus einem historischen Blickwinkel heraus ins Leben gerufen, hatten die Roten Funken selbst schon ein gehöriges Maß an Geschichte und Geschichten geschrieben.

Funke opgepaß! hieß es bereits am 17.09.1955 im ersten „Arbeids-Alärm“, den der Präsident und Kommandant Eberhard Hamacher an alle Funken sandte:

Funke opgepaß!
Vör et ehzte Funkejohr no’hm Kreeg – et wor
1946 – hatte mer die Parol usgegovve:

Dä Kreeg eß am Engk
uns Kölle ging drop
Funk Späu en de Hängk
un bau widder op!

Dat ha’mer em Funkekorps gedonn un och fähdig
gebraht.
Ävver jitz müsse mer noch en schwer Arbeid tun:
De Ühlepooz opbaue…

Daraufhin versammelten sich rund 100 Funken, vereint mit Bürgermeister Theo Burauen und anderen Hilfsbereiten, am 24. September 1955 an der Ulrepforte.

Wie der Kölner Stadt-Anzeiger einen Tag später schrieb, wurde aus der Aktion eine Art Volksfest.

Die stark beschädigte Ulrepforte wurde mit Fahnen behängt, die Kapelle Hardy von den Driesch und der Spielmannszug von Fritz Hohn lieferten die musikalische Untermalung zum Ehrendienst. Nachbarn aus dem Veedel versammelten sich um das Gebäude und wohnten der Aktion bei. Für die Jugendlichen regnete es in den Arbeitspausen Kamelle. Zur Stärkung der Beteiligten gab es reichlich Kölsch und Mettwurst. Am Schluss des Arbeitstages trat alles in Reih und Glied, mit „Schöpp un Hau“ auf der Schulter an und das Funkenkorps veranstaltete unter Vormarsch der Musik einen Zug um die Ulrepforte. Insgesamt 28 Lastwagen voll Schutt waren von morgens 08.00 Uhr bis zum Abend abtransportiert worden. Viele Funken wie z. B. Fritz Fuhr, Inhaber einer Baufirma, haben geholfen, haben Material, Fahrzeuge und vieles mehr zur Verfügung gestellt.

Die Entschuttung der Ulrepforte am 24.September 1955

Die Einweihung der Ulrepforte am 30. September 1956

24. September 1955: V. r. n. l.: Fritz Everhan, Theo Burauen, Eberhard Hamacher, N.N.

So konnte etwa ein Jahr später, am 30. September 1956, die Ulrepforte feierlich eingeweiht werden, die Roten Funken zogen in die inzwischen in „Ülepooz“ umgetaufte alte stadtkölnische Wehranlage ein.

Es ging weiter und weiter, hatte sich doch unter Eberhard Hamacher, unterstützt von einigen ebenso sehr aktiven Funktionsträgern, eine gewaltige Aufgabe gestellt. Auch hier zeigt sich wie ein roter Faden weiterhin das Bedürfnis nach Heimat und Heimstatt für die Roten Funken und deren Erhaltung.

Von Geld war bisher keine Rede und das blieb auch noch eine Weile so. Hatte Eberhard Hamacher doch eine Vielzahl von Gönnern und Sponsoren um sich versammelt, die alle in der Geschichte der Roten Funken verewigt sind, die seinen Elan unterstützten und vieles realisierbar machten. Allerdings – irgendwann ging die Schere auseinander: Die Eigenleistungen, gleich welcher Art, konnten mit den Zustand des Gebäudes bedingten Anforderungen nicht mehr so recht mithalten. Fritz Everhan, der damalige Senatspräsident der Roten Funken und über viele Jahre ein enger Weggefährte Eberhard Hamachers, sah das eher gelassen und legte zu seinem 65. Geburtstag im Jahre 1964 zunächst mal 10.000 DM auf den Tisch. Das war es, der eigentliche „Urknall“ zur Geburt des heutigen „Förderverein Ühlepooz“. Einige Zeit später kam von Fritz Everhan nochmals die gleiche Summe hinzu und ein Senatsabend im Jahre 1965 brachte abermals diesen Betrag aus dem Kreis der Senatoren.

Eberhard Hamacher
1888-1965
Präsident und Kommandant
(„Hardes vun Fluh“)
1945 – 1965

Fritz Everhan
1899 – 1967
Senatspräsident
(„Nippfigürche“)
1955 – 1967

Die Neuzeit:

Nun hatte man einen schönen finanziellen Grundstock, der aber noch nicht so richtig aktiviert wurde. Die damalige Senatsschatzmeisterei verwaltete das Geld und brachte es zunächst auf ein Sparbuch zum Bankhaus Herstatt. Hinzu kam, dass Eberhard Hamacher zwischenzeitlich im Alter von 77 Jahren verstorben war und sich ein vorübergehender Stillstand ergab.

Bereits am 27. Mai 1964 hatten sich aber Fritz Everhan und Oskar Hamacher zusammengefunden, um einen Weg zu finden, die Grundlage für die Verwendung des Kapitals, welches sich noch vergrößern sollte, auf ein solides Fundament zu stellen sowie rechtlich und steuerlich zu ordnen.

So kam es nach 2-jähriger Vor- und Entwicklungsarbeit durch die beiden am 13. Juli 1966 in der Ulrepforte zur konstituierenden Mitgliederversammlung des „Verein der Freunde und Förderer der Ühlepooz e. V.“. Der Förderverein Ühlepooz schreibt sich als Besonderheit mit „h“. Mitgründer neben Fritz Everhan und Oskar Hamacher waren Hansgeorg Brock, Theo Burauen (inzwischen Oberbürgermeister der Stadt Köln), Karl Konstantin Neunzig, Burchard Otte sen. und Franz Reitler. Fritz Everhan wurde 1. und Theo Burauen 2. Vorsitzender, Oskar Hamacher übernahm die Geschäftsführung.

Die Entwicklung des Förderverein Ühlepooz nahm ihren Lauf. Zunächst kamen weitere 20.000 DM vom Himmelspöözge, nachdem der 1967 im Alter von 68 Jahren verstorbene Fritz Everhan in seinem Testament den Förderverein großzügig bedacht hatte. Sein Nachfolger im Amt des Vorsitzenden wurde sein Sohn, Walter Everhan.

Walter Everhan
(1922 – 2004)
Vorsitzender 1967 – 1974

Jetzt wurde es ernst: Die Anforderungen der Roten Funken, bei den immensen Reparaturkosten an Dach und Fach finanziell zur Seite stehen, wurden mehr und mehr. Aus dieser Situation heraus wurde im Vorstand die Idee geboren, dem Förderverein Ühleooz eine starke Gruppe leitender Persönlichkeiten aus der Kölner Wirtschaft nahe zu bringen. Das Ziel war, aus diesem Kreis alljährlich kontinuierliche Einnahmen zu erlangen. Erleichtert wurde dieses Vorhaben durch die schon sehr frühe Anerkennung des Fördervereins Ühlepooz als förderungswürdig und gemeinnützig durch den Rheinischen Landeskonservator und das zuständige Finanzamt. Dadurch war der Geschäftsführer Oskar Hamacher in die Lage versetzt, alle dankenswerterweise eingegangene Beträge – und auch solche die erwartet und erhofft wurden – mit steuerabzugsfähigen Spendenbescheinigungen zu quittieren.

Der Entwicklungsstand des Förderverein Ühlepooz war immer auf einem hohen Niveau angesiedelt. Das ist auch der Grund für den finanziellen Erfolg, den man nach wie vor mit großer Dankbarkeit registriert. Hierbei weiter vorausschauend wurde nach einer Idee von Oskar Hamacher im Verbund mit Walter Everhan die Institution „Nikolaus-Essen“ ins Leben gerufen.

Zum einen sollte allen dem Verein wohl gesonnenen Freunden und Förderern für regelmäßig erbrachte finanzielle Leistungen eine große Belobigung ausgesprochen werden. Zum andern sollten, und das jedes Jahr aufs Neue, einige Damen und Herren ergänzend eingeladen werden, eben um diesen Kreis zu erhalten und auch kontinuierlich zu erweitern. Bei dieser Gelegenheit wollte man die Neuen, aus dem Reservoir Unternehmensspitzen über gehobenem Mittelstand bis zur „sonstigen finanziellen Prominenz“ stammend, mit den Zielen und Aufgaben des Fördervereins Ühlepooz bekannt machen und anwerben. Das Rezept ging auf, inzwischen sind dem ersten Nikolaus-Essen im Jahre 1968 alljährlich und ununterbrochen viele weitere erfolgreiche Nikolaus-Essen gefolgt.

1974 übernahm Dr. h. c. Theo Burauen, inzwischen OB a. D., von Walter Everhan das Amt des Vorsitzenden. Theo Burauens Nachfolge trat 1983 der damalige Oberbürgermeister Dr. h. c. Norbert Burger an. Im Verlaufe der Jahre ging der Vorsitz an die späteren Oberbürgermeister Dr. h. c. Fritz Schramma und schliesslich an Jürgen Roters über.

Dr. h. c. Fritz Schramma
Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.
Vorsitzender von 2007 bis 2012
Ehrenvorsitzender seit dem 27.06.2012

Jürgen Roters
Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.
Vorsitzender von 2012 bis 2017
Ehrenvorsitzender seit dem 17.03.2017

Dr. h. c. Theo Burauen
1906 – 1987
Oberbürgermeister der
Stadt Köln a. D.
Ehrenbürger der Stadt Köln
Stellvertretender Vorsitzender von 1966 – 1974
Vorsitzender von 1974-1983

Die aktuelle Vorsitzende ist

Henriette Reker
Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Amtsantritt als Vorsitzende am 17.03.2017

Oskar Hamacher bekleidet das Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden seit dem 17.10.2006. Er trat damit die Nachfolge des verstorbenen langjährigen Freund und Förderer Dr. Eberhard Gilles an, der diese Position fast 19 Jahre ausgeübt hatte. Oskar Hamacher wurde praktisch, nach seinem wohl nur vorläufigen Ausscheiden aus dem Vorstand im Jahre 1998 „reaktiviert“.

Oskar Hamacher
Mitgründer des Vereins (1966)
Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied 1966 – 1998
Stellvertretender Vorsitzender
seit dem 17.10.2006

Zu erwähnen ist, dass die bisherigen Vorsitzenden durch das Geschäftsführende Vorstandsmitglied Oskar Hamacher zunächst von 1966 bis 1998 in mehr als 30 Jahren arbeitsintensiver und erfolgreicher „Club-Managertätigkeit“ begleitet wurden. Nicht zuletzt dank der Unterstützung durch seine Familie. Auf seinen Vorschlag hin ging das Amt des Geschäftsführenden Vorstandsmitglieds 1998 auf Hamachers Funkenfreund Markus Ritterbach über. Markus Ritterbach hat danach „seinen“ Vorsitzenden Dr. h. c. Norbert Burger von 1998 bis 2006 in mehr als 8 Jahren voller Mitarbeit begleitet. Schade, durch seine Spitzenfunktion als neuer Präsident im Festkomitee des Kölner Karneval von 1823 e. V. konnte Markus Ritterbach der sich dadurch ergebenden Doppelbelastung, hier Ühlepooz und dort Festkomitee, nicht mehr nachkommen. Aber, bis dahin, in der Zeit vom 21.04.1998 bis zum 17.10.2006, war Oskar Hamacher nicht untätig. Er blieb als gerne und oft in Anspruch genommener Berater des Vorstandes dabei.

Markus Ritterbach wurde von Isabelle Assenmacher-Wertz als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied abgelöst. Ihre Nachfolge trat Helmut Brügelmann an. Inzwischen bekleidet Stephan Hungerland – seit dem 01.01.2021 – dieses Amt.

Mit seinem Re-Start als Stellvertretender Vorsitzender begleitet Oskar Hamacher nunmehr ab 2006 wieder „seine“ Vorsitzenden – Dr. h. c. Norbert Burger, wie bereits gehabt – und dann von 2007 an Dr. h. c. Fritz Schramma und schließlich ab 2012 Jürgen Roters, beides ebenso Kölner Oberbürgermeister.

Nun steht Oskar Hamacher als „der Stellvertreter“ an der Seite von Henriette Reker, seit dem 17.03.2017.

Oskar Hamacher wurde für sein jahrzehntelanges Engagement im kulturellen Bereich und im Dienste „seiner“ Ühlepooz mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes offiziell geehrt.

Das Modell Nikolaus-Essen, bereits in Kurzform wiedergegeben, bewährt sich und wird weiterhin mit hoffentlich ebenso weiter erfolgsunterlegten Resultaten praktiziert. Die Wirkung ist insbesondere darin zu sehen, dass sich mit dem Förderverein Ühlepooz eine beachtliche Anzahl Damen und Herren aus Führungspositionen der Kölner Wirtschaft, Industrie, Handel, Banken, Versicherungen, freien Berufen u.v.m. wohlwollend verbunden fühlen. Der Kreis der Freunde und Förderer der Ühlepooz kann sich sehen lassen – und dafür auch hier im Internet nochmals ein herzliches „Dankeschön“!

Man kann es sich kaum vorstellen: Seit seiner Gründung im Jahre 1966, man konnte bereits das 50jährige Jubiläum feiern, hat der Förderverein Ühlepooz für die Erhaltung der Ulrepforte –oder seiner Ühlepooz-  auf der klar umrissenen Basis seines konkreten Satzungszwecks viele Beträge zur Verfügung stellen können. In der Addition ist man nicht mehr weit von 2,0 Millionen Euro entfernt.

Man glaubt: Für weitere Maßnahmen sei auch noch eine ansehnliche Reserve vorhanden, mit Recht, man arbeitet dran – wie immer.

Heute:

Der Förderverein Ühlepooz ist, wie in den zurückliegenden Jahrzehnten, sicher weiterhin der Garant für die Bereitstellung namhafter Beträge für die Erhaltung der Bausubstanz des Baudenkmals Ulrepforte und damit auch des Rote Funken-Hauptquartiers.

Die Pandemie Covid-19 hat für viele eine Zäsur gebracht und damit auch das wirtschaftliche Umfeld vielerorts beeinträchtigt. Die Parole heißt nun „nach vorne schauen“ um auch in neuen Situationen allen Herausforderungen gerecht werden zu können. Auch den sicher kommenden…und man sollte wachsam und vorbereitet sein. Es heißt nicht umsonst: Qualität bewährt sich immer. Die Ulrepforte/Ülepooz/Ühlepooz hat in der Tat wirklich viel Ähnlichkeit mit unserem viel geliebten Kölner Dom: Man wird mit den Sanierungs-, Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten nie fertig.

Und eben für diese gute Sache sollten sich auch weiterhin alle erreichbaren Möglichkeiten erschließen.

So stellt die Ulrepforte heute eine Kölner Sehenswürdigkeit ersten Ranges dar, Grund genug, ihrer Entwicklung noch einmal intensiv nachzugehen. Deshalb: Die Baugeschichte wurde in der im Herbst 2005 erschienenen Publikation „Vom Stadtsoldaten zu den Roten Funken – Militär und Karneval in Köln“ (Herausgeber: Heinz-Günther Hunold, Wilfried Drewes, Michael Euler-Schmidt) ebenso wissenschaftlich als auch umfangreich aufgearbeitet.

Nachlesen lohnt sich.

Morgen:

„Schnee von gestern“ oder „ein alter Hut“ oder sogar „da wird doch nie was draus“, man kennt diese Floskeln. Der Vorstand des Fördervereins Ühlepooz und insbesondere der Verfasser dieses Beitrags kam sich oft als Prediger in der Wüste vor,  mit seinem ständigen Begehren, was da lautete: Unsere „Ühlepooz“ ist nicht nur zu klein sondern wird auch in vielerlei Hinsicht nicht richtig genutzt. Das sollte kein Vorwurf gegenüber irgendjemand sein, sondern eine Feststellung. Was missfiel? Auf der einen Seite werden die Roten Funken immer größer und berühmter, ein erfreulicher Umstand, der aber auch Material „in Hülle und Fülle“ mit sich brachte. Der sich vielleicht laienhaft anhörende Wunschzettel lautete „da muss etwas angebaut werden“. Der Turm ist beispielsweise voll belegt mit Räumen für die sogenannte und sicher notwendige Kammer, dazu Platz nehmendes Inventar… und das sieht alles nicht so schön sondern eher sehr ungeordnet aus. Gerade die Roten Funken haben im Verlaufe der Jahrzehnte, man kann fast von 2 Jahnhunderten sprechen, so viele „Schätze“ angesammelt, die vielfach reif für ein Museum sind und entsprechend präsentiert werden sollen. Man blickt beispielsweise auf die Ehrengarde der Stadt Köln, die in ihrem Domizil „Hahnentor“ ein kleines Museum etabliert hat: Genau das fehlt „uns“. Auch die Geschäftsstelle der Roten Funken im ehemaligen Senatszimmer, welches mit kostbaren Möbeln aufgrund einer Stiftung eines Mäzens aus Berlin (!) in den zurückliegenden 30iger Jahren – der den Roten Funken sehr zugetan war – ausgestattet war, wird ganz einfach „missbraucht“. Aus der räumlichen Enge heraus (Tenor: Ich möchte da nicht arbeiten) platzt hier aktuell eigentlich alles aus den Nähten. Dass dieser Sachverhalt einhergeht mit Unordnung – das ist kein Vorwurf – versteht sich von selbst. Es kam auch die Idee auf, jedenfalls diesseits und vorschlagsweise, notwendige Büroflächen auszulagern und auch für manches Inventar andere Räume anzumieten. Man stellte natürlich dem vermeintlichen Ideenbringer, der es wirklich „gut“ meinte und sich auch auf langjährige Erfahrung stützen konnte, natürlich auch die Frage „Wer soll das bezahlen?“. Eine lange Denkperiode. Der Kreis der Gedankenträger, Vorschlagenden und Ideenproduzenten wurde immer größer. Es gab keine Widerstände sondern ein freundliches Nebeneinander…

Dann, ganz plötzlich war es da, das große Kernthema hatte seinen Reifeprozess überstanden. Das alles gipfelte in der Aussage

„Zukunftskonzept Ülepooz – Stadtkultur ab 1245

Zeitschichten Erkennen, Erleben, Nutzen und Erhalten“

Man war nicht weit vom Jahr 2010 entfernt. Es kam noch das Wort „Entlastungsbau“ als Untertitel dazu und man tagte, plante, berechnete und tat noch vieles mehr. Und man dachte auch „wenn das alles so klappt sind wir sicher 2016 so weit, um den Entlastungsbau zu erobern“.

Denkste. Ausgelöst durch anderweitige Brandkatastrophen kamen die Behörden auf einmal darauf, den Roten Funken zunächst einmal die Herstellung eines 2. Rettungswegs „zu empfehlen“. Bei diesen umfangreichen und kostenträchtigen Arbeiten stellten sich dann im Bereich der Turmfundamente erschreckende Tatsachen vor: Entgegen aller Annahmen waren die Fundamente des östlichen Halbwehrturmes nur geringfügig vorhanden. Es stellte sich die Frage, mit allem Ernst: Fällt der Turm bald um? Statiker waren gefragt, es mussten Zwischenbauzustände erarbeitet werden, damit weder Mensch noch Denkmal während der Arbeiten zu Schaden kamen. Die komplizierten Berechnungen hierzu und deren Prüfungen haben vornehmlich zu einer erheblichen Ausweitung der geplanten Bauzeit geführt. Endlich war er dann fertig, der untere Teil des Rettungswegs und der obere Teil dazu, 2015 als Provisorium erstellt, konnte inzwischen vollendet werden.

Parallel dazu lief die Planung des ursprünglichen Bauvorhabens, nämlich des erwähnten Entlastungsbau, weiter. Es bot sich die kleine Grasfläche zwischen den Häusern Sachsenring 40 und unserer Ulrepforte (Sachsenring 42) an. Man kann es kaum glauben: Die Roten Funken „gehen in die Erde“. Die Planer entwickelten ein ansprechendes Konzept mit, man höre und staune, viel Beton, Glas und Stahl. „Pfui“ würde manch einer sagen, aber die Fachleute leisteten eine tolle Arbeit und das, was man sich in den Köpfen vorstellte, brachte man auch durch Modelle, Bebilderungen und vieles mehr nach außen hin zur Kenntnis. Da tat sich was und sogar etwas ganz großes.

Nach dem zur Terminreife im Oktober 2014 erarbeiteten „großen runden Tisch“ der Verwaltung der Stadt Köln – unter Einbeziehung von 16 Fachämtern – die alle etwas zu sagen hatten, konnte die Planung als Genehmigungsfähig deklariert werden und, man höre und staune: Im Herbst 2017 kam dann die „Baugenehmigung nach § 68 Bauordnung NRW zur Änderung einer Versammlungsstätte bis 200 Personen, hier mit andienenden Räumen“. Die Ausschreibungen sind „durch“ und der so genannte „Spatenstich“ fand am Sonntag, den 23.09.2018 statt. Wie man die Roten Funken kennt und einschätzt wurde dieses Ereignis über die Presse publik gemacht und beinahe als „Volksfest“ aufgezogen und durchgeführt. Es herrschte eine tolle Stimmung, die Kölner Prominenz war anwesend, unsere Vorsitzende, Frau Oberbürgermeisterin Henriette Reker, war nicht nur verbal aktiv sondern musste später gemeinsam mit dem Funkenpräsidenten, Heinz-Günther Hunold, den schweren Hammer schwingen, um „in der Sache“ weiter zu kommen. Inzwischen hat man die Möglichkeit ganz langsam kleine, dann große und später dann ganz große Veränderungen vor Ort wahrzunehmen: Jeder ist zu einem Baustellenbesuch eingeladen, sollte sich aber bitte außerhalb bestimmter Absperrungen aufhalten. Dafür ein großes Dankeschön im Interesse aller im Voraus.

Wie bereits einmal dargestellt: Der Förderverein Ühlepooz steht auch weiterhin mit allem Wohlwollen und auch mit der angemessenen Hilfsbereitschaft zur Verfügung. So „unter uns gesagt“ wird hier die Bausumme bei rund 3 Mio. Euro liegen und wird zu einem großen Teil aus Eigenmittel der Roten Funken gestemmt. Dazu gibt es großzügige Spenden vieler, vieler Roten Funken, Freunden und Gönnern und wir, der Förderverein Ühlepooz, sind aktuell schon mit mehr als € 400.000,00 „mit von der Partie“. Es wäre unvollständig, wenn hier nicht auch voller Dankbarkeit auf mehrere so genannte „Öffentliche Töpfe“ für die Bereitstellung erheblicher Mittel hingewiesen würde. Ohne die ginge es gar nicht.